PROJEKTBESCHREIBUNG

Die Langfassung gibt es hier auf Vimeo.

KOMPÄD ist ein Verbundprojekt der Universität zu Köln und der Jeunesses Musicales Deutschland im Bereich der Kompositionspädagogik. Kernziel des Förderprojekts von 2014-2017 war es, eine pädagogische Weiterbildung für Komponisten*innen zu entwickeln und den fachlichen Austausch von Lehrenden im Bereich der Kompositionspädagogik anzuregen und zu unterstützen.

Im Rahmen des Förderprojekts wurde eine auf langjährigen kompositionspädagogischen Erfahrungen begründete Weiterbildung mit Zertifizierung konzipiert. Die Entwicklung und Erprobung des Projekts wurde durch ein Forscherteam wissenschaftlich begleitet. Des Weiteren bestand für Pädagoginnen und Pädagogen die Möglichkeit, an der ersten Akademiephase des Weiterbildungsprogramms teilzunehmen und diese als Fortbildung anrechnen zu lassen. Ein Forum sollte ergänzend die Vernetzung von Komposition Lehrenden und Komponierenden fördern. Eingeladen waren sowohl kompositionspädagogisch Interessierte als auch junge Komponierende, die den Austausch mit Gleichgesinnten suchen. Die Erfahrungen zeigten allerdings, dass das Format eines begleiteten Forums nicht mehr zeitgemäß ist.

Inhaltlich ist KOMPÄD vor allem durch eine vielschichtige Projektstruktur und den Wunsch nach Nachhaltigkeit geprägt. In der Programmkonzeption der Weiterbildung griffen innovative Methoden und bewährte Modelle der pädagogisch-didaktischen Künstlerförderung gewinnbringend ineinander. Neben mehreren Konzepttreffen wurde dazu im Februar 2015 ein projektbezogenes Symposion ausgerichtet, das speziell der Frage nach den zu erwerbenden Kompetenzen für pädagogisch interessierte Komponistinnen und Komponisten gewidmet war.

Ergänzt wurde die wissenschaftlich fundierte Programmkonzeption um eine ähnlich breit dimensionierte Begleitevaluation. Mit ihrer Hilfe wurden einerseits die Bedarfe seitens der aktuell an kompositionspädagogischen Projekten Beteiligten festgestellt, andererseits wurde im Rahmen zweier Erprobungsphasen die Wirksamkeit des Angebots untersucht und das Programm entsprechend modifiziert.

Langfristig diente die Kombination aus forschungsbasierter Konzeptentwicklung und Erprobung dazu, eine Fortbildungsmaßnahme zu etablieren, die sich über den Förderzeitraum hinaus als fester Bestandteil des deutschsprachigen Qualifizierungsangebots für Kunst- und Kulturschaffende bewährt und die Kooperation der im Feld der Kompositionspädagogik Tätigen verbessert.

Darüber hinaus leisteten Konzeptentwicklung und Evaluation einen grundlegenden Forschungsbeitrag zur Kompositionspädagogik generell sowie zu Fragen der pädagogischen Professionalisierung von Künstlerinnen und Künstlern und damit zum Spannungsfeld von Kunst und Pädagogik im Berufsfeld kultureller Bildungspraxis. Konkret gefördert wurde dabei vor allem die kompositionspädagogische Theoriebildung im kulturellen Bildungskontext.

Vertreter des Projekts nahmen regelmäßig an nationalen und internationalen Tagungen teil, um Teilaspekte aus der projektbezogenen Forschung vorzustellen und zu diskutieren, und veröffentlichten die Ergebnisse in verschiedenen musikdidaktischen, musikwissenschaftlichen und musikpolitischen Publikationsorganen. 

Gebündelt werden die Ergebnisse schließlich in der einschlägigen Online-Handreichung, die auf die im Informationsportal Kompositionspädagogik geleisteten Vorarbeiten aufbaut und zur Information interessierter Akteure im Bildungsbereich sowie als Grundlage für zukünftige Maßnahmen, Entwicklungsprojekte und Forschungen zur Verfügung steht.

Verantwortet wird KOMPÄD durch die Universität zu Köln und die Jeunesses Musicales Deutschland, die in Kooperation stehen mit verschiedenen institutionellen und nicht institutionellen Partnern.

Für Konzeption und Evaluation des Weiterbildungsprogramms waren in erster Linie die Universität zu Köln und die Hochschule für Musik Saar zuständig, vertreten durch den in Köln tätigen Projektleiter Prof. Dr. Christian Rolle und die beiden ebenfalls in Köln beschäftigten Wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Julia Weber und Verena Weidner sowie den in Saarbrücken ansässigen Prof. Dr. Michael Dartsch, der das Projekt mit initiiert hat. Die Jeunesses Musicales Deutschland, repräsentiert durch ihren Geschäftsführer Dr. Ulrich Wüster und das JMD-Präsidiumsmitglied Philipp Vandré, zeichneten für die Durchführung der Weiterbildung und die Einrichtung des KOMPÄD-Forums verantwortlich. Zum Kernteam zählte außerdem der Kompositionsdidaktiker Prof. Matthias Schlothfeldt von der Folkwang Universität der Künste in Essen. Neben seiner in der unmittelbaren kompositionspädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gewonnenen Expertise steuerte er auch Erfahrungen mit kompositionspädagogischen Studienanteilen und Weiterbildungen bei.

Außerdem kooperierte KOMPÄD mit dem Verband deutscher Musikschulen, vertreten durch den Geschäftsführer Matthias Pannes, dem Bundesverband Musikunterricht, vertreten durch den Bundesvorsitzenden Prof. Dr. Ortwin Nimczik, und dem Lehrstuhl für Bildungswissenschaften an der Universität des Saarlandes, an dem mit Prof. Dr. Franziska Perels eine Fachfrau für pädagogische Interventionsforschung als Ansprechpartnerin zur Verfügung stand.

Darüber hinaus zeichnet sich KOMPÄD durch eine breit ausgerichtete Reference Group aus, die sicherstellt, dass das Projekt in allen seinen Bereichen auf die Sachkenntnis von Expertinnen und Experten bauen kann.  Dazu zählen vor allem Vertreter aus Theorie und Praxis der Kompositionspädagogik wie Prof. Dr. Renate Reitinger (Hochschule für Musik Nürnberg), Prof. Dr. Hans Schneider (Hochschule für Musik Freiburg), Prof. Dr. Christopher Wallbaum (Hochschule für Musik und Theater Leipzig), Matthias Handschick (Institut für Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt und PH Freiburg), Silke Egeler-Wittmann (Leininger-Gymnasium Grünstadt), Burkhard Friedrich (Musikhochschule Lübeck und Klangradar), David Graham (Clara-Schumann-Musikschule Düsseldorf), Astrid Schmeling (Kompositionsklasse L'ART POUR L'ART Winsen) und Helmut Schmidinger (Kunstuniversität Graz).

Hinzu kommen mit Katharina Loock (Deutsche Oper, Berlin) eine erfahrene Musikvermittlerin, mit Prof. Dr. Andreas Lehmann-Wermser (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover) ein empirischer Bildungsforscher und mit Prof. Stefan Litwin (Hochschule für Musik Saar, Saarbrücken) und Prof. Arnulf Herrmann (Hochschule für Musik Saar, Saarbrücken) zwei Spezialisten für Neue Musik und Komposition.

Veröffentlichungen

Veröffentlichungen zum Projekt

  • Weidner: Composers as Community Musicians? A new Perspective on a Classical Profession (Vortragsexposé, Munich Community Music Conference 12.-14.11.2015) 
  • Rolle, Weidner, Weber: Artists at School (Vortragsexposé, RIME-Conference 14.-18.04.2015) Download
  • Weber, Rolle, Weidner: "... ein herrliches Geräusch." (Vortragsexposé, eas-Conference 25.-28.03.2015) Download
  • Weidner, Weber: "... und dann hoffe ich, dass die Musik spricht." (Vortragsexposé, GMP-Konferenz 20.-21.02.2015) Download
  • Weidner, Dartsch: KOMPÄD-Symposion an der Hochschule für Musik Saar (Online-Publikation 03/2015, Langfassung des gleichnamigen nmz-Berichts) Download
  • KOMPÄD Symposion an der Hochschule für Musik Saar (nmz 03/2015, S. 31) Download
  • KOMPÄD Symposion an der Hochschule für Musik Saar (Programm, 02/2015) Download
  • KOMPÄD Pädagogische Weiterbildung für Komponierende (nmz 12/2014, S. 31) Download
  • Julia Weber: Kinder lernen Komponieren (Pressemitteilung, 11/2014) Download
  • KOMPÄD Projekt (Poster, BMBF-Auftakt 13.11.2014) 

begleitende Literatur zur Kompositionspädagogik

Eine umfangreiche Übersicht über Literatur zur Kompositionspädagogik, die im Rahmen von KOMPÄD erarbeitet worden ist, finden Sie auf jmd.info.